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Künstler: Roschach test

Album: Unclean

Erscheinungsjahr: 1998

Anspieltipp: Clean

Autor: Markus

In Sachen kompromissloser Industrial-Mucke sind unzweifelhaft Ministry die unangefochtenen Götter. Kein anderer Act konnte der immer mehr als nur einen Schritt vorauseilenden Band das Wasser reichen, was letzten Endes dazu führte, dass sich das gesamte Genre mit wenigen Ausnahmen in die Belanglosigkeit verabschiedete. Von der Öffentlichkeit völlig unbemerkt  hatte es sich im Jahre 1998 jedoch eine Band namens Rorschach Test zur Aufgabe gemacht, gehörig am Thron von Al Jourgensen und Paul Barker zu wackeln. Denn mit „Unclean“ legte diese Band ein phantastisches Debut vor, welches neben einer gehörigen Portion Eigenständigkeit auch etliche knallharte Tanzflächenfeger zu bieten hatte, die selbst den  unumstrittenen Vorreitern dieses Musikstils äußerst gut zu Gesicht gestanden hätten.

Der übrigens exzellent produzierte Longplayer startet mit dem wuchtigen Überhit „Satan“ in die erste Runde. Bereits nach diesem Hörgenuss ist klar, dass hier absolute Vollprofis am Werk sind. Monströse Gitarrenriffs treffen auf polternde Drums und eine sägende Industrialstimme. Der knallharte Song offenbart absolutes Hitpotential und wartet mit leichten White Zombie-Anleihen auf. Im sich anschließenden „Elvis“ fallen vor allem die gewaltigen Trommelattacken auf, die den Track nach vorne peitschen. Des weiteren haben wir es hier mit einem sehr innovativen Songaufbau zu tun, der jenseits des normalen Strophe-Refrain-Strophe-Schemas angesiedelt ist. „Sex“ ist ebenfalls ein sehr eingängiger Song, in dem der Hörer abwechselnd Männer- und Frauengesang geboten bekommt. Dieses Stück wäre prädestiniert für eine Singleauskopplung gewesen, die es aber leider nie gegeben hat. Zumindest ein Video hätte meiner Meinung nach wenigstens herausgebracht werden müssen. Wer jetzt denkt, dass Rorschach Test nur ballern können, der sollte sich mal den Track „Song for other me“ reinziehen, der sich im Planierraupentempo in die Lauscher gräbt und eine total schizophrene Stimmung verbreitet. „Lament“ ist ebenfalls ein eher gemächlicher Song, der aber absolut ohrwurmverdächtig daherkommt. Den absolut besten Titel haben sich Rorschach Test aber fast bis  zum Ende der Scheibe aufgehoben. Der Quasi-Titeltrack „Clean“ ist ein überlange Komposition, die zunächst bedächtig beginnt, sich aber später in eine kolossale Gewaltorgie verwandelt. Gänsehaut ist hier vorprogrammiert.

Ergo: „Unclean“ kann es mit jedem Ministry-Album aufnehmen und hätte mindestens einen Nachfolger verdient gehabt. Leider verschwand die Band Rorsach Test nach diesem Industrial-Meilenstein aber in der Versenkung, aus der sie bis heute nicht wieder aufgetaucht ist. Wirklich schade.  

 

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